Besuch aus Vallendar

18 Mädchen, eine Lehrerin und ein Lehrer hatten in der Nacht vorher in Molsberg gezeltet und machten eine Wanderung zu unserem Museum. Es war heiß und sie kamen dementsprechend erschöpft an. Aber schon nach einer kurzen Pause im Schatten auf der großen Bank vor dem Museum, waren sie voller Neugierde und Tatendrang. Es wurden zwei Gruppen gebildet und schon ging es los. Im Haus hatten wir den Herd angezündet und in der schön warmen guten Stube gab es viel zu entdecken. "Ist das eine Zuckerwattemaschine?", fragte eine Schülerin und alle waren ganz erstaunt, dass es sich in Wirklichkeit um eine Milchzentrifuge handelte. Die jungen Leute kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, was man früher alles so im Haushalt brauchte. Im Obergeschoss fand der Spruch an der Wand selbstverständlich eine große Aufmerksamkeit, aber auch das obligatorische "Töpfchen" war ein Ausgangspunkt für viele Informationen und neue Erkenntnisse. Im ganzen Haus kein Wasser, keine Toilette, kein Strom, da war das Leben schwer vorstellbar. "Und wo ist das Kinderzimmer?", auch die Antwort auf diese Frage brachte die jungen Leute zum Staunen. Als die Pädagogen dann noch Parallelen zur heutigen Zeit aufzeigten und erklärten, dass auch heute noch viele Kinder in ähnlichen Verhältnissen leben und dass wir hier ein sehr privilegiertes Leben haben, wurden doch alle sehr nachdenklich.

 

Anschließend stärkten sich die Schüler und Lehrer, um dann wieder zurück nach Molsberg zu wandern, mit vielen neuen Erkenntnissen und Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. (09.06.2017)