Bilkheim wird im Jahre 1345 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1564 gab es in Bilkheim fünf Feuerstellen (Häuser). Aus: Verzeichnis des Kirchspiels Salz (Hess. Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden). 1666 lebten in Bilkheim 6 Familien, die Leibeigene von Kurtrier waren, und zwar: Lenhard Feig(en), Theis Kloft, Johannes Hill(er), Johannes Schneider, Christ Haas und Bast Weller. Aus: Specification aller Leibeigenen Unterthanen des Kirchspels Saltz de Anno 1666 (Hess. Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, Abt. 116, VIII. E, Nr. 13). Die übrigen damals in Bilkheim wohnenden Familien, waren Leibeigene von Waldersdorff, Reifenberg, etc.
Ein glücklicher Zufall lieferte uns über die Zeit der Erbauung des Museumshauses umfangreiche Informationen zu den damaligen Bewohnern. In den 90er Jahren fand der Pfarrer von Salz, Anton Jonietz, das Kirchbuch der Pfarrei von 1681-1704, geführt von Pfarrer Adamus Faber.
A. Jonietz brachte es in das Archiv des Bistums Limburg, wo es 1995 kopiert, gebunden und in unsere heutige Schrift übertragen wurde.
Demnach lebten 1684 in Bilkheim mindestens 17 Familien bzw. 59 Einwohner. Es ist anzunehmen, dass nicht alle Familien eigene Häuser (Feuerstellen) hatten und mehrere Familien unter einem Dach wohnten. Wahrscheinlich gab es noch mehr Menschen in Bilkheim. Im Kirchbuch werden nur die Personenstandsfälle genannt, also Geburten, Hochzeiten, Sterbefälle. Kinder, die früher geboren wurden, sind nicht bekannt. Es ist auch durchaus möglich, dass Familien in dieser Zeit keine Veränderungen erfahren haben und somit nicht auftauchen.
Viele Familiennamen findet man heute noch in Bilkheim und Umgebung, so zum Beispiel: Fasel, Haas, Kloft, Hill, Hofmann, Lauf, Menges, Weller und Wörsdörfer.
Matthias Kloft war der Erbauer des "Liewersch-Hauses", das seit 50 Jahren in Kommern in der Eifel im dortigen Freiluftmuseum steht. Dieses Haus wurde 1687, also drei Jahre nach unserm Museumshaus, in ähnlicher Bauweise und in unmittelbarer Nachbarschaft erbaut. Matthias, "Theis", Kloft wurde auch schon 1666 in der Aufzählung der Leibeigenen genannt. Genauso wie Johannes Hill(er). Beide werden im Kirchbuch häufig als Pate oder Trauzeuge aufgeführt. Zur damaligen Zeit war es üblich, angesehene oder reiche Paten für die Kinder zu wählen. So übernahmen auch Mitglieder der Familie Waldersdorf oft Patenschaften.
Da sich das "Liewersch-Haus" und das Haus des Museum so sehr ähneln, sowohl in der reichhaltigen Ausführung des Fachwerkes als auch im Grundriss, und da die uns bekannten Daten von Matthias Kloft und Johannes Hiller ebenfalls sehr ähnlich und in Bilkheim einzigartig waren, könnte man vermuten, mit Johannes Hiller den Erbauer des Hauses gefunden zu haben. Dafür spricht noch ein weiteres Indiz - der Spruch an der Wand (siehe unter "Das Museum"), geschrieben in dieser Zeit. Im Jahre 1699 wurde der Bruder von Johannes Hiller, Christiani Hiller, nämlich Vater eines unehelichen Sohnes. Im Kirchbuch wird das Kind "filius naturalis" genannt, im Gegensatz zu den ehelichen Söhnen, die als "filius legitimus" eingeschrieben wurden. Bestimmt wurde im Dorf darüber geredet und man kann sich schon denken, dass in diesem Fall manch einer "es liebt mit Sprechen, des Nächsten Ehr zu schwächen".