Das Motto zum Tag des offenen Denkmals 2020

„Im Zeichen der Nachhaltigkeit“ steht der diesjährige Aktionstag zum Tag des offenen Denkmals. Hierzu soll der verbreiteten Meinung entgegengewirkt werden, dass Denkmäler ineffizient und alles andere als ökologisch sein sollen. Aber ganz im Gegenteil! Denkmäler sind sogar echte Klimaschützer!

Auch die Restaurierung des Museumhauses „Lernort historischer Wohnraum“ war deutlich ressourcenschonender als moderne Bau- und Renovierungsprojekte. Sämtliche, verbaute Materialien sind aus der Region oder sogar bereits auf dem Grundstück vorhanden gewesen. So wurden sowohl der Brunnen als auch die Natursteinmauer aus Basaltsteinen gemauert, die bei der Freilegung des Außengeländes gefunden wurden. Auch die Reparatur der Grund- und Stützmauer erfolgte mit Hilfe von Findlingen, die mit Naturkalk vermauert wurden.

Die Konservierung der Malereien und Putze im Innenbereich wurden mit Lehm und Kalkputze ausgeführt sowie Kalkhydrat und Leimfarbe eingesetzt. Vorhandene Putze, Malereien und Anstriche wurden soweit wie möglich aus den Epochen erhalten und konserviert. 

Besonders die Fassade konnte ohne Verwendung neuer Materialien restauriert werden. Im Fachwerk wurden die stark beschädigten Balken an den notwendigen Stellen ersetzt. Hierzu verwendeten die Restauratoren ausschließlich Balken aus Abrisshäusern. Vorhandene Fenster wurden restauriert und auf dem Dachboden gefundene Bleiglasfenster aufgearbeitet und eingebaut.

Das Fachwerk wurde an den Notwendigen Stellen durch Lehmziegel neu ausgefacht. Die Ausfachung durch Lehm wird seit Jahrtausenden praktiziert und erfreut sich in modernen, ökologischen Bauten immer größerer Popularität. Das liegt vor allem an der geringen CO2-Äquivalenz von Lehm zu Kalk-Zement-Putz von gerade einmal fünf Prozent.

 

Dies ist natürlich nur eine Kurzfassung der aufwendigen Restauration. Weitere Eindrücke hierzu finden Sie auf der Bilder-Seite zur „Restaurierung“ oder im nächsten Jahr sehr gerne wieder bei uns vor Ort!